Zugegeben, nicht jeder ist so gestimmt. Einige sind auch mit einem entspannten Abend mehr als zufrieden. Deswegen ist keiner der Tipps, die ich hier gebe "Pflicht" für eine gelungene Hochzeit oder Geburtstagsfeier. Es sind viel mehr meine Erfahrungen damit, was die Partystimmung beeinflusst.

Die Einladung gibt den Ton an

Schon hier geht es los, denn bereits in der Einladung wird der Grundstein für die Feier gelegt. Wer zum gemütlichen Abend lädt, zu dem Kommen die Gäste, mit genau dieser Einstellung.
Wer dagegen zur fetten Sause lädt und die Gäste bittet, die Tanzschuhe einzupacken, einen Shuttleservice einrichtet oder bereits über andere Möglichkeiten zur späten Heimreise informiert kann auch erwarten, dass die Gäste kommen um zu feiern und zu tanzen.
Natürlich spielt auch eine Rolle, wen man einlädt. Sicherlich gibt es in jedem Freundeskreis Tanzwütige und Couchpotatos. Das soll nicht heißen, dass man letztere nicht einladen soll, sondern viel mehr darauf achten muss, dass aus der ersten Gruppe genügend dabei sind.
Ein Tipp an der Stelle: Es gibt auch die Möglichkeit, weitere Gäste für nach dem Essen einzuladen. Das eignet sich vor allem für die Freunde aus Vereinen, Arbeitskollegen und entferntere Bekannte.

Zu heiß ist schlecht zum Tanzen

Viele Veranstalter wünschen sich, dass es schön warm wird bei ihrer Feier. Das hat allerdings auch einen entscheidenden Nachteil: Ist es besonders warm, sind die Gäste schon vom Nachmittag geschlaucht und tanzen wird bei solchen Temperaturen schnell anstrengend.
Das Wetter lässt sich nicht beeinflussen. Also was nun?
Nicht zu früh anfangen, dann ist der Tag insgesamt weniger anstrengend für die Gäste.
Eine Location wählen, in der es nicht so heiß wird.
Und im Zweifel nicht im Hochsommer feiern.

Sperrstunde und Wohngebiet vs. Partynacht

Informiert euch, wie lange ihr in der Location feiern dürft. Viele haben Sperrstunden zu den unterschiedlichsten Zeiten.
Ist die Location in der Stadt gelegen? Dann klärt, wie empfindlich die Anwohner sind und ob gegebenenfalls das angeschlossene Hotel ein Problem sein könnte.

Den richtigen Kapellmeister wählen

Damit viel getanzt wird ist die Musik der wichtigste Punkt. Zunächst sei gesagt: Eine Playliste kann den DJ nicht ersetzen. Und das sage ich nicht, weil "wir DJs" sonst arbeitslos wären...
Es ist wichtig, dass jemand den Überblick behält. Nicht jeder Wunsch passt sofort und die Musik sollte sich nach der Menge richten. Gute Stimmung kann ganz schnell zerstört werden, wenn ein einzelner seinen Wunsch nach -zu diesem Zeitpunkt- unpassender Musik durchsetzen möchte.
Damit die Musikauswahl passt muss der DJ die Menschen auf der Tanzfläche einschätzen können. Sein Job ist es, mit vielleicht gerade einmal vier bis fünf Musikwünschen über mehrere Stunden hinweg den Geschmack des Publikums treffen. Da ist klar, dass das eine ganze Menge Fingerspitzengefühl braucht. Er muss merken, wenn eine Richtung nicht so gut ankommt, bevor es den Tänzern selbst auffällt.
Darüber hinaus kann und sollte man beim DJ alles abladen, was mit Musik zu tun hat. Er baut die Technik auf und ab, hält Mikrofone bereit und hilft bei der Umsetzung des Programms. So wird es für euch ein entspannter Tag. Das alles kann eine Playlist nicht leisten.
Nun zur Auswahl: Klärt mit eurem DJ, welche Musikrichtungen er spielt. Ist alles dabei, was ihr denkt, dass eure Gäste hören möchten? Achtet darauf, dass er euch besonders sympathisch ist. Er ist immerhin für den Hauptprogrammpunkt von Hochzeit oder Geburtstag allein verantwortlich.
Auch das Licht, gegebenenfalls Nebel und der Klang der Anlage spielen eine wichtige Rolle. Eine hochwertige Ausstattung und eine nicht zu hell erleuchtete Tanzfläche zahlen sich aus.

Die Gäste auf Party einstimmen

Wer von Anfang an den Samen säht, dass später viel getanzt und gefeiert wird, darf dann auch die Party ernten. Eine kurze Vorstellung des DJs, Sprüche wie „Wir machen jetzt Fotos und dann sehen wir uns an der TRÄNKE!!!“ vom Bräutigam, oder auch das Versprühen der Vorfreude auf die Tanzeinlagen jedes einzelnen, haben noch immer dafür gesorgt, dass die Gäste auch entsprechend gefeiert haben.
Mit genügend Bemerkungen und versteckten Hinweisen auf eine lange Nacht mit viel Tanz, pflanzt sich der Wunsch nach wilder Feierei ganz von selbst in die Köpfe der Gäste.
Zu diesem Mindset gehört auch, dass es von Anfang an eine Tanzfläche gibt. Wird diese erst später durch Abräumen von Tischen geschaffen, rechnet bis dahin auch keiner mit der Party.

Wenig Programm für eine lange Party

Damit viel getanzt wird, sollte man es mit dem Programm nicht übertreiben. Zum einen nimmt viel Programm auch viel Zeit in Anspruch und zum anderen kann es auch ganz schön anstrengend werden. Diese Power fehlt dann auf der Tanzfläche.
Deswegen lieber ein paar wenige individuelle Beiträge zwischen die Gänge des Essens einsortieren und später den Abend sich selbst überlassen.
Und ganz besonders wichtig: Ist die Tanzfläche einmal eröffnet, sollten keine weiteren Programmpunkte folgen, für die die Gäste sich hinsetzen müssen. Wird die Stimmung auf diese Weise zurück auf Anfang gesetzt, kann es eine gute halbe Stunde dauern, bis wieder getanzt wird. Wiederholt sich das Ganze sogar mehrfach, geht die Feier in vielen Fällen sogar einige Stunden früher zu Ende.

Wo der Gastgeber ist, werden die Gäste sein

Partys haben eine interessante Dynamik. Über die Jahre habe ich vor allem eines festgestellt: Immer dort, wo der Gastgeber ist, sind auch die meisten Gäste. Ist ein Geburtstagskind oder ein Brautpaar den ganzen Abend auf der Tanzfläche, wird deutlich mehr getanzt, als wenn sie gemütlich beim Glas Wein an der frischen Luft sitzen.
Sogar die Frauen- / Männer-Quote variiert, wenn nur einer von beiden tanzt.

Weitere Tipps

Zu später Stunde schmerzen vielen Mädels in ihren hohen Schuhen die Füße. Damit das nicht am Tanzen hindert können Blasenpflaster und Party-Flops (also Flipflops zum späteren umsteigen) im Notallkörbchen nicht schaden.
Achtet bei der Terminwahl darauf, dass euch kein anderes Event nervlich Konkurrenz macht. Die Fußball WM als Worstcase will ich an der Stelle mal nennen.
Eine Fotobox hält die Stimmung bei den Gästen hoch, die gerade nicht auf der Tanzfläche sind. Am besten stellt man sie in der Nähe der Tanzfläche auf, damit sie teil der Party ist.
Je mehr Gäste, desto länger geht die Feier. Das zeigt zumindest meine Erfahrung. Passend zur Gästezahl und nicht zu geräumig sollte man auch die Location wählen. Verläuft sich das Publikum, erreicht die Stimmung auch nicht das höchste Niveau.
Gibt es in eurem Freundeskreis Dauer-Partykracher oder Lieder vom Junggesellenabschied? Dann gebt diese dem DJ als Geheimtipp an die Hand.